Nachdenken

Es war dieser Beitrag in der Zeit, der mich nachdenklich gemacht hat. Der Start-up-Gründer Tariq Krim spricht über „digitales Fast Food“, das ihn fast um den Verstand brachte.

Den Zusammenhang zwischen den Anschlägen in Paris und der immer schneller werdenden digitalen Welt jedoch finde ich nur schräg. Auch wenn ein solches Ereignis völlig nachvollziehbar zum Nachdenken anregt, ist ein direkter Bezug aus meiner Sicht zu banal für ein Magazin wie Die Zeit.

Über den Kern des Artikels sollten wir aber diskutieren: Ein Internet-Unternehmer stellt die mit der Digitalisierung einhergehende Schnelligkeit in Frage.

Zu diskutieren: Unternehmer stellt Schnelligkeit durch #Digitalisierung in Frage Klick um zu Tweeten.

Zu viel Beschleunigung

Das Gefühl, dass alles zu schnell geht, kenne ich. Gleichzeitig sagen mir Freunde und Menschen, mit denen ich arbeite, ich selbst sei irre schnell unterwegs. Ich mag Tempo. Ja, es ist wichtiger Teil meines Lebensstils. Und trotzdem, ein Zuviel an Geschwindigkeit ist nicht gut. Zumindest, wenn es sich um andauernde Geschwindigkeit ohne Pausen und langsamere Phasen handelt. Nicht für den Einzelnen und nicht für die Gesellschaft. Keiner sollte das Gefühl haben, in rasender Geschwindigkeit von etwas überholt zu werden und dabei nur passiv zusehen zu können.

Meine Gegenwaffen sind Zeitsouveränität und bewusstes Gegenhalten, nach meinen eigenen Vorstellungen. Denn glücklich bin ich, wenn ich mein Leben aktiv gestalte und nicht wie ein Lemming irgendwelchen geschriebenen oder ungeschriebenen Gesetzen folge.

Die Frage ist aber, gelingt das ? Was muss passieren, dass es gelingt?

Runterkommen auf Bali

Interessanterweise war es bei mir – ebenso wie beim Autor des Zeit-Artikels – eine Reise nach Bali – dieses Jahr an Ostern – , die mich geerdet und mein Leben sortieren lassen hat. Mir wurde bewusst, dass ich (wieder) begonnen hatte, zu vielen Zielen gleichzeitig hinterher zu hechten. In der Konsequenz habe ich aussortiert und Prioritäten bewusst neu gesetzt.

Nach meiner Rückkehr gelang es mir erstmalig innerhalb von drei Jahren, täglich zu meinem Pferd zu gehen und zu reiten – sofern ich nicht gerade irgendwo in der Welt herum tingele. Diese Stunden auf dem Reitplatz oder,- besser noch, im Wald sind richtige Ruheoasen. Mitten in der Natur, konzentriert aufs Pferd, sind die Gedanken automatisch frei.

Den gleichen Effekt erreiche ich an der Nähmaschine. Oftmals setze ich mich spät nachts noch an die Maschine und nähe mir oder meinen Mädels ein Kleid. Nicht, dass unsere Kleiderschränke nicht voll genug wären (Moment, können wir Frauen genug Kleider haben?). Aber es ist dieses Gestalten, etwas Schaffen, sich darin verlieren (im Flow zu sein, wie die Psychologen sagen), das etwas sehr Beruhigendes auf mich hat.

Ich gestehe, ich bin so eine Art Produktiv-Junkie. Einfach herumsitzen kann ich zwar eine Zeit lang. Aber viel glücklicher bin ich, wenn ich mit den Händen oder dem Geist etwas gestalten kann. Deshalb Nähmaschine (für die Kleider) und Laptop (für die digitalen Geschäftsmodelle).

Dabei habe ich gelernt auf mich aufzupassen: Sobald ich bemerke, dass manche ToDos, Ideen, Projekte oder Vorhaben zu viel werden, sortiere ich mich neu. Dabei scheue ich auch große Veränderungen (für mich oder mein Umfeld) nicht und halte mich selten an eine (un-) geschriebene Norm, was (äußerlich) von mir erwartet wird. Denn dies könnte möglicherweise ein Takt sein, den ich schlicht nicht halten möchte.

Verändern kann jeder etwas. Äußere Zwänge und Erwartungen müssen manchmal gebrochen werden. Wer beispielsweise in seinem Job unzufrieden ist, sollte ihn wechseln. Aufräumen im eigenen Leben ist genauso befreiend wie das Ausmisten des Kleiderschranks.

Frühwarnsystem einschalten

Nur theoretisch zu wissen, dass man etwas ändern muss, genügt aber nicht. Es geht darum, in der Konsequenz sein Verhalten zu ändern. Immer wieder zu checken: „bin ich noch on track“? Bin ich glücklich mit dem, was ich tue? Falls nicht: ändern. Anpassen. Feinjustieren.

Vor wenigen Tagen geriet ich dann selbst wieder aus dem Rhythmus (gerade einmal drei Monate nach der Rückkehr aus Bali…). Wieder irgendeine Hektik im Unternehmer-Alltag, die mich hasten ließ. Der tägliche Ausritt: war schon wieder auf der Wartebank. Beim Lesen des Zeit-Artikels springt mein Frühwarnsystem an: das darf ich nicht einreißen lassen.

Dem Digitalen positiv begegnen

Ich schreibe und spreche viel darüber, wie wichtig es ist, der digitalen Welt positiv zu begegnen. Und dass es notwendig ist, sich aktiv mit ihr auseinander zu setzen. Aktiv gestalten, statt nur passiv nutzen, die Kinder nicht nur daddeln lassen, sondern Programmieren so wichtig wie die zweite Fremdsprache werden zu lassen.

Jetzt schreibt einer, der selbst als Unternehmer aktiv gestaltet hat, dass er es satt hat. Dieses schnelle Generieren von Code, um noch höher, schneller, weiter zu springen. Empfehlungen, die statt der eigene Bauch die Maschine ausspricht, stehen auf der Seite des Negativen.

Positives im Widerspruch – Digitale Empathie

In einem Geschäftstermin diese Tage nannte es mein Gegenüber „Digitale Empathie“. Der Begriff hat mich gleich gepackt, weil er Widerspruch in sich ist. Digital ist die Maschine, Empathie ist etwas zutiefst Menschliches. Und gerade dieses Widersprüchliche fasziniert mich. Ich bin fest überzeugt, dass durch die Digitalisierung alles Menschliche an Bedeutung gewinnt: Erlebnisse, Service, Empathie.

Mit der #Digitalisierung gewinnt alles Menschliche an Bedeutung: Erlebnisse, Service, Empathie Klick um zu Tweeten

So glaube ich beispielsweise nicht, dass der Pflegeroboter jemals ernsthaft Bedeutung erlangt. Ihm fehlt die Empathie. Ingenieure, die diese Konzepte bauen, denken nur in technischen Möglichkeiten, vergessen aber den Menschen dahinter – und vor allem den davor. Und so entstehen tiefe Risse zwischen denen, die die digitale Welt gestalten und denen, die als Nutzer adressiert werden sollen. Mit einem höher, schneller, weiter ist es nicht getan.

Der #Pflegeroboter wird nie Bedeutung erlangen. Ihm fehlt die Empathie. #digitalisierung Klick um zu Tweeten

Wie wir bewusstes Gestalten lernen können

Weil mir das aktive Gestalten so am Herzen liegt, setze ich mich sehr dafür ein, den kommenden Generationen genau das zu beizubringen – nämlich, das Digitale selbst zu gestalten. Mit Augenmaß, ohne uns selbst zu überholen. Mit realistischen Zielen. Empathie darf kein Gegenstück zur Digitalisierung, sondern ihr elementarer Bestandteil sein. Steht der Mensch im Zentrum, dann wird das was mit der digitalen Zukunft, in der wir uns alle wiederfinden. Ganz sicher auch Tariq Krim.

Empathie darf kein Gegenstück zur #Digitalisierung sein, sondern ist elementarer Bestandteil Klick um zu Tweeten

Herausfordernd, keine Frage. Aber schaffbar.

Quelle: Entschleunigung: Drei Dinge, die mir Angst machen, wenn ich an die Zukunft denke | ZEIT ONLINE

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