Datenspuren überall

Wir hinterlassen Datenspuren, wo wir stehen und gehen, sei es mit dem Smartphone, dem vernetzten Auto, dem Chip im Laufschuh oder beim Onlineshopping. Heute gelten Daten als digitales Gold. Doch die Intransparenz, wo welche Daten aufgezeichnet werden, führt zu mangelndem Verständnis und machen den Menschen Angst. Als Durchschnittsverbraucher ist es bisweilen schwer, den möglichen Eingriff der Digitalisierung in das eigene Leben, geschweige denn die technischen Hintergründe, nachvollziehen.
Kanzlerin Merkel hatte nicht ganz Unrecht, als sie 2013 den Begriff Neuland in die Diskussion brachte. Denn auch wenn die Technologieszene diese Aussage verhöhnte, so sprach die Kanzlerin manchem Bürger aus der Seele.

Spiegel Online

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Neue Geschäftsmodelle auf Basis von Daten

Als Wirtschaftsinformatikerin verfolge ich die Entwicklung rund um Big Data sehr interessiert. Schließlich basieren auch unsere Geschäftsmodelle bei Dialego und SmartMunk auf der Aufzeichnung von Daten. Wir sammeln sie aus Befragungen, werten diese aus und geben anonymisierte Erkenntnisse an unsere Kunden, überwiegend große Wirtschaftsunternehmen. Oft hilft uns künstliche Intelligenz, schnell große Textmengen zu verstehen.

Eines haben wir aus den vielen Innovationsprojekten gelernt: Es braucht einen relevanten Nutzen für den Kunden, damit ein neues Produkt oder Geschäftsmodell gekauft wird. So wundert es nicht, dass in der SAS-Studie zu „IoT im Alltag“ die Menschen der Aufzeichnung von Daten, beispielsweise Gesundheitsdaten, dann zustimmen, wenn sie eine bessere Beratung vom Arzt erwarten können. Je älter die Befragten, desto ablehnender die Haltung. Ihnen fällt es mutmaßlich schwerer zu verstehen, was genau mit ihren Daten passiert.

Routineaufgaben übernimmt die Maschine sehr gut

Vor der Akzeptanz neuer Technologien steht eine sachbezogene, gründliche Aufklärung. Die Aufgabe, alle Menschen bei der digitalen Transformation mitzunehmen, richtet sich an sämtliche Anbieter, an die Medien, ja – an die Gesellschaft. Und: Sie fordert heraus, denn die Technologie ist komplex und die Entwicklung schneller denn je.

Dystopien, die wir vermeiden sollten

Meldungen wie die zur Entwicklung eines Pflegeroboters produzieren Angst. Die Menschen sorgen sich, ihre Jobs an Roboter zu verlieren, sich voneinander zu entfremden und als Mensch an Bedeutung zu verlieren. Es entsteht das Bild einer Dystopie, bei der alles getracked und digitalisiert wird, was sich digitalisieren lässt. Bei der Daten aufgezeichnet, gesammelt und gegen den Einzelnen verwendet werden. Dieser Angst sollten wir mit Aufklärung begegnen. Im rechtlichen Sinne setzt hier die gerade veröffentlichte Charta der Digitalen Gesellschaft an, die einen europäischen Rechtsrahmen für die Aufzeichnung und Verwendung von Daten fordert.

Differenziert betrachten

Wir sollten die Digitalisierung und die Möglichkeiten des IoT sehr differenziert betrachten. Für unsere digitale Zukunft gilt das Prinzip: Kognitive Routineaufgaben bearbeitet der Computer besser als der Mensch. Das Rechnen mit Zahlen – Numbercrunching – oder auch Aufgaben wie die Buchhaltung, die auf festen Routinen fußen, kann die Maschine künftig besser übernehmen als der Mensch. Das Auto, das mit Sensoren und intelligenten Algorithmen ausgestattet ist, fährt uns in Zukunft sicherer zum Ziel als der Mensch. Seit zwei Jahren fahre ich ein Auto mit Autopilotfunktionen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es menschliche Interaktionen – wie das Einscheren in den Sicherheitsabstand – sind, die den Verkehr und mich gefährden.

Es bleiben sehr humane Aufgaben für den Menschen

Die Maschine selbst zu entwickeln und dem, was sie leisten kann, einen Sinn zu geben – das sind und bleiben sehr menschliche Aufgaben. Dazu gehört beispielsweise das Interpretieren von Berechnungen und Statistiken. Oder die Anlage der Algorithmen für das selbstfahrende Auto- inklusive der Definition, wie groß ein Sicherheitsabstand ist.

Aufgaben, die Kreativität oder soziale Interaktion erfordern, werden immer menschlich bleiben. Von ihnen werden wir künftig sogar noch mehr erfüllen müssen. Kommen wir auf den Pflegeroboter zurück: Aus meiner Sicht ist er eine Science-Fiction-Vision, die nicht Realität werden kann, weil es sich bei Pflege um ein zutiefst menschliches Miteinander und Aufeinander-Eingehen handelt, wozu ihm die Empathie fehlt.

Aufgaben, die Kreativität oder soziale Interaktion erfordern, werden immer menschlich bleiben Klick um zu Tweeten

So bestätigt auch die Suchmaschine der London School of Economics dem Pflegeberuf ein minimales Risiko von 0.1 %, durch Computer ersetzt zu werden. Dass wir in einer überalterten Gesellschaft aber immer mehr kompetentes – menschliches – Pflegepersonal benötigen, steht seit Jahren außer Frage.

Wer wissen will, wie sehr sein eigener Beruf gefährdet ist, kann dies gleich hier ausprobieren:

Süddeutsche.de

Süddeutsche.de

Aus dem Silicon Valley lernen

Aus einer eigenen Verbraucherstudie wissen wir, dass die Industrie das „Internet of Things“ zwar intensiv bespricht, das Thema für den Verbraucher aber noch mit Leben gefüllt werden muss. Für ihn steht weniger die Technologie als der relevante Nutzen im Vordergrund. Nutzt ein Hersteller eine neue Technologie allein dazu, seine Effizienz zu verbessern, hat dies keine Bedeutung für den Kunden (es sei denn, der Preis reduziert sich vielleicht).

Allen Herstellern sei eine Regel aus dem Silicon Valley ans Herz gelegt: In den Google X-Labs gilt die Regel „10 x nicht 10 %“. Man geht nur die Projekte an, die eine 10-fache Verbesserung versprechen – und nicht etwa eine nur zehnprozentige. Das heißt, das selbstfahrende Auto ist ein unter diesem Maßstab umsetzungswürdiges Vorhaben. Eine reine Effizienzverbesserung ist es nicht.

Verbrauchermeinungen zu IoT

Fragt man den Verbraucher, welche Produkte er mit dem Internet der Dinge in Verbindung bringt, fallen ihm spontan nur der Kühlschrank oder das Intelligente Haus ein.

Auf Nachfrage werden dann auch technologische Features rund um die Haustechnik oder auch der Chip im Laufschuh im Internet der Dinge verortet.

In Summe ist das Internet of Things eher Männersache.

Ausblick zur Forschung: Selbstdatenschutz

Wer sich mit dem Thema Selbstdatenschutz näher auseinandersetzen möchte, dem sei unser öffentlich gefördertes Projekt myneData ans Herz gelegt. Hier beschäftigen wir uns in einem tollen Konsortium intensiv mit der Frage, welche Daten der Mensch bereit ist, preiszugeben und welcher Gegenwert sinnvoll ist. Dabei geht es nicht primär um monetäre Gegenleistungen. Auch bessere Services wie beispielsweise präzisere oder frühzeitigere Diagnosen für das Teilen von Gesundheitsdaten können ein Argument sein.

Es ist nicht alles gold, was glänzt

Die Entscheidung, eigene Daten freizugeben und – in welchem Maßstab auch immer – am Internet of Things teilzuhaben, obliegt weitestgehend bei jedem einzelnen Bürger. Und so wenig wie dieser sich durch Angst leiten lassen sollte, so wenig sollten Unternehmen nur den Goldjäger-Trieb oder gar einzig den eigenen Nutzen im Blick haben. Denn das ist, was wir bislang aus allen Befragungen und Studien extrahieren konnten. Daten gegen Nutzen. Nutzen gegen Daten.

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der SAS Blogparade “Das Raunen der Sensoren” #data4IoT

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